Wir schenken und werden beschenkt.

Wir, das sind die ehrenamtlichen Frauen und Männer des Ambulanten Hospiz St. Michael Völklingen.

Sie kommen aus unterschiedlichen Berufen, Konfessionen, Altersgruppen und mit unterschiedlicher Motivation sich der Hospizidee zu widmen.

Sie haben sich mit einen Befähigungskurs vorbereitet, Sie treffen sich zur Fallbesprechung alle 4 Wochen im Gruppentreffen, sie haben Begleitung durch die Hospizfachkräfte, sie erhalten eine Aufwandsentschädigung, sie haben Supervision, sie haben Fortbildungen und einen im Oasentag.

Sie unterliegen wie alle Mitarbeiterinnen der Schweigepflicht.


Unsere Ehrenamtlichen

v. links n. re. Vesna Ickrat, Andrea Häfele, Yvette Balzer, Hannelore Krämer, Lydia Schindler, Heide Bund, Maria Grün, Edith Vogin, Ursula Gluch, Erna Speicher, Agnes Himbert, Walfriede Boost, Magdalena Wernet-Ewen, Helga Fischer, Klaus Aurnhammer, Maria Hippeli, Karin Altmeyer, Anja Engel, Christel Korn, Kerstin Bollbach, Georgette Maebe
Foto: Privat | Hinten stehend: Christoph Jaroszewski, Andrea Häfele, Erna Speicher, Yvette Balzer, Silvia Zayer, Maria Grün, Roswitha Persy-Schuh, Martina Schiestel, Frederic Kowalski | Vorn knieend: Maggy Leinenbach, Britta Klöttchen-Seith, Irene Schaly

Was machen denn nun die Ehrenamtlichen in der Hospizarbeit?

Wie lässt sich das in Kürze erklären?

Das Wort Ehrenamt selbst sagt ja aus, dass hier Menschen für Menschen da sein wollen, freiwillig, ohne dafür entlohnt oder bezahlt zu werden, dass sie sich einbringen wollen, um bei einer schweren, meist lebensbedrohlichen Erkrankung neben den Hauptamtlichen, das sind Ärzte, Krankenschwestern- oder Pfleger, Palliativ-Fachkräfte und Seelsorger sowohl den Kranken als auch die Angehörigen zu unterstützen.
Einem ersten Einsatz geht natürlich eine intensive Ausbildung voraus, die ca. 1 Jahr dauert, bei der sich zukünftige Ehrenamtliche unter anderem selbst kennen lernen und ihr eigenes Weltbild erkunden müssen. Sie sollen sich vor allem auch darüber klar werden, was sie in eine solche Arbeit hinein treibt, oder gar hinein drängt. Meist sind es eigene Erlebnisse, die mit der Erkrankung oder dem Verlust eines Verwandten, eines geliebten oder gut bekannten Menschen im Zusammenhang stehen, wodurch sie oft schon vertraut sind mit allem, was da mehr oder minder plötzlich in das Leben eines Menschen, was da über eine Familie hereinbrechen kann.
Auch nach Abschluss der Ausbildung findet eine regelmäßige Weiterbildung statt. Vor einem Einsatz kommt es natürlich auf das „Fingerspitzengefühl“ der Koordinatorin an, hier die Richtigen zusammenzuführen, denn es ist wichtig für alle Beteiligten, dass sie zusammen passen, dass sie sich verstehen und es muss zuvor natürlich klargestellt sein, dass die Ehrenamtlichen keine Pflegedienste ausführen, auch keine Haushaltshilfen sind.
Ehrenamtliche Hospizhelfer besuchen daher zum Beginn einer Begleitung mit der Palliativfachkraft, die die Einsätze koordiniert, den Kranken zu Hause oder in der Klinik. Die Besuche werden zwischen den Beteiligten selbst vereinbart. Sie dauern jeweils nach Wunsch, Bedarf und Zeit ca. 1-2 Stunden, was in dem einen oder anderen Fall auch mal länger sein mag.
Danach besuchen die Ehrenamtlichen regelmäßig, in der Praxis meist 1 x pro Woche, manchmal auch ein weiteres Mal den Kranken, sprechen mit ihm, lesen vor, hören einfach nur zu, scheuen sich aber auch nicht „über Gott und die Welt“ mit dem Kranken zu reden, wenn der das möchte, oder sitzen einfach nur ruhig neben dem Kranken, halten seine Hand. Oft sind es die Kranken selbst, die, um ihre Angehörigen zu schonen, erleichtert sind, ihre Ängste und Sorgen jemandem mitteilen können. 
Auch die Angehörigen nehmen es oft dankbar an, mit jemand Verlässlichem über ihre Sorgen und Ängste zu reden, oder selbst einmal in Ruhe für sich etwas erledigen oder eine Besorgung machen zu können. Ist der Kranke körperlich noch fit, so dass er das Haus verlassen kann, dann begleiteten ihn die Ehrenamtlichen, sei es zum Spaziergang, zu einer Besorgung oder auch mal zu einem Arztbesuch.
Es ist immer der Kranke, der das Sagen hat, der bestimmt oder der wünscht, wo es langgeht. Er lenkt bewusst oder unbewusst die Art der Begleitung in eine bestimmte Richtung und es ist die Erfahrung der Ehrenamtlichen hierfür ein Gespür zu entwickeln, hierauf einzugehen.
Für die Ehrenamtlichen selbst ist es äußerst wichtig zu wissen, dass sie jederzeit von der Einsatzleiterin oder dem Einsatzleiter, von der ganzen Gruppe Hilfe und Unterstützung erfahren, dass sie niemals alleine sind mit eigenen Ängsten, die sich aus einer Begleitung ergeben können, dass auch eine fachkundige Supervision im Bedarfsfall zur Verfügung steht.

Erika Hügel, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Ambulanten Hospiz St. Michael
Juni 2013