Hospiz macht Schule

Auch Zeichnungen der Kinder, wie sie sich den Tod vorstellen, ist ein Teil der Projektwoche "Hospiz macht Schule"

Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin berichtet über ihren Einsatz in der Grundschule Großrosseln

Bei Hospiz macht Schule handelt es sich um eine Projektwoche an Grundschulen. Durchgeführt wird diese von zuvor befähigten und ehrenamtlich engagierten Menschen aus örtlichen Hospizgruppen in Kooperation mit den Grundschulen. Die Ehrenamtlichen werden in dem speziell für das Projekt entwickelten Ausbildungsstandard für die Durchführung der Projektwoche vorbereitet. Auch ehrenamtliche Mitarbeiter*innen unseres Ambulanten Hospiz St. Michael Völklingen engagieren sich in diesem Projekt. Eine davon ist Annette Winter. Sie war Mitte letzten Jahres in der Grundschule in Großrosseln zu Gast und hat dort mit Schüler*innen der 4. Klasse dieses spannende und tiefgreifende Projekt durchgeführt. In ihrem Erfahrungsbericht erzählt Sie etwas über ihren Einsatz:

„Im Juli 2023 war es soweit, ich durfte zum 1. Mal am Projekt „Hospiz macht Schule“ teilnehmen. Aufregend, spannend, was erwartet mich, können wir vier Ehrenamtliche in 4 Tagen den Kindern der 4. Klasse der Grundschule in Großrosseln unsere Botschaft von und über Sterben, Tod und Trauer rüberbringen? In diesen 4 Tagen konnte und durfte ich mit den Kindern gemeinsam viele Ängste, Zweifel und Gefühle erkennen, benennen und diesen ein bisschen Schrecken nehmen. Die Einfachheit, Neugierde und Offenheit der Kinder mit solch sensiblen Themen umzugehen, ihre direkten Fragen, die wir wahrheitsgemäß nicht immer beantworten konnten, doch vor allem ihr Glauben daran, dass das was wir mit Liebe im Herzen tragen nie verloren geht, schenkten mir viel Freude und Energie. Unsere Kinder wollen nicht ver-, bzw. geschont werden, Nein, sie wollen von uns mitgenommen, mit und in ihrer Traurigkeit wahrgenommen werden und verstehen, weshalb wir Erwachsene in unserer Trauer oftmals so ganz anders sind als „normal“, weshalb wir sie evtl. ausschließen oder wovor wir sie zu schützen versuchen. Kinder brauchen ebenso wie wir die Möglichkeit ihre Trauer zu leben, zu zeigen, zu teilen und auf ihre Art ihren Abschluss zu finden. Bereiten wir sie liebevoll und aufmerksam darauf vor, Ihren individuellen Weg des Trauerns und Abschiednehmens zu finden und zu gehen und sich so für das weitere Leben (wieder) zu öffnen.“