Wie kommt man zur ehrenamtlichen Sterbebegleitung?

Claudia, Ehrenamtliche im Ambulanten Hospiz St. Michael, berichtet über Ihren Weg in die Sterbebegleitung.

Unsere Ehrenamtliche Claudia berichtet, wie sie zur ehrenamtlichen Sterbebegleitung kam und wie diese Sie in ihrem Leben bereichert

„Ich bin bereits sehr früh mit dem Tod konfrontiert worden. Als ich 11 Jahre alt war, ist mein Vater plötzlich verstorben. Er musste ins Krankenhaus und kam von dort nicht mehr nach Hause. Das war für mich sehr schwer zu begreifen. Als mein Vater dann beerdigt wurde, hatte ich einen großen inneren Widerstand in die Leichenhalle zu gehen, wo er aufgebahrt wurde. Ich wollte meinen Vater nicht im Sarg sehen. Im Nachhinein war meine Überwindung dazu für mich ein Segen. Es half mir sehr beim Umgang mit der Situation.

Mit 32 Jahren erkrankte ich an Brustkrebs. Zu der Zeit hatte ich zwei Kleinkinder von zwei und drei Jahren. Der erste Kindergartentag meines Sohnes fiel auf den Tag, an dem ich operiert wurde. Das war eine sehr schwere Situation. Ich empfand große Angst und Verzweiflung und beschloss - sollte ich diese Erkrankung überstehen – mich mit dem Thema Sterben, Tod und Trauer auseinandersetzen, um nie wieder mit einer solchen Angst dem Tod entgegenzusehen. Mir wurde auch klar, dass ich Menschen in ähnlichen Situationen unterstützen wollte.

Durch einen Zeitungsartikel stieß ich auf den Kurs „Sterbende begleiten“, der vom Ambulanten Hospiz St. Michael angeboten wurde.

Eine meiner ersten Begleitungen ist mir besonders durch die unbändige Freude der Patientin bei meinen Besuchen in Erinnerung geblieben. Ich habe ihr regelmäßig vorgelesen und wir haben uns über die Bücher ausgetauscht. Die Begleitung dauerte 2-3 Monate. Nach der Rückkehr aus meinem Urlaub, war sie verstorben. Durch die ideale Vorbereitung im Kurs und die Gespräche mit den Hauptamtlichen konnte ich gut damit umgehen. Auch in den regelmäßigen Helfendentreffen können solche Dinge besprochen werden.

Heute erlebe ich die Begleitungen sehr unterschiedlich. Ich bin freier in den Begleitungen der Menschen und gehe entspannter an die Dinge heran.“

 

Wenn auch Sie uns in unserer wichtigen Arbeit mit schwerstkranken Menschen unterstützen möchten, können Sie auch Sie sich zur*zum Hospizhelfer*in ausbilden lassen. Der Infoabend findet am Mittwoch, 09.03.22 um 19:00 im Geistlichen Zentrum, Völklinger Str. 197 in 66346 Püttlingen statt. Wenn Sie dabei sein wollen, bitten wir Sie um eine Anmeldung bis zum 04. März per Telefon unter 06898 / 7590-795 oder per Mail an kontakt(at)hospiz-voelklingen.de

 

Sie können unsere Arbeit auch gerne mir Ihrer Spende unterstützen:

Förderverein Ambulantes Hospiz St. Michael Völklingen e.V.
Sparkasse Saarbrücken
IBAN DE98 5905 0101 0000 6018 88
BIC SAKSDE55XXX